Chronik gestern:
" Fernsehen ist ebenso wenig schädlich wie Wein schädlich ist, krankhaft ist lediglich die Unfähigkeit, mit dem Lust versprechenden Angebot umgehen zu können." (Mitscherlich).
Na ja. Da gehen dann doch die Alarmglocken an, wenn ich etwas von krankhaft als allgemeines und nicht ich-bezogenes höre. Nur so muß man den Spruch lesen. Für ihn. Und entweder man sieht sich darin auch wieder (wo auch immer) oder nicht.
Gesund krank
Wie hieß es in der Dali-Ausstellung zu dessen paranoider Methode (aus seinen Erinnerungen) [mal schnell den Ausstellungsband holen; mich ärgert es, daß der Band nicht der Ausstellung entsprechend geordnet ist. Nun finde ich nicht den Inhalt der Texttafel in einem der letzten Räume.]?
Traum
Aber das hier: "Es bleiben die großen Systeme, Zustände, die weiter verbreitet und besser bekannt sind: Halluzinationen, die Macht zu absichtlicher Halluzination, der Augenblick vor dem Einschlafen, Illumination, Tagtraum (denn wir träumen ohne Unterbrechung), geistige Entfremdung und viele andere Zustände, nicht weniger bedeutsam und wichtig als die so genannte normale Verfassung des enorm normal verwesten Schweins, das Kaffee trinkt."
"LSD, mein Sorgenkind" vom Entdecker Albert Hofmann.
Mein erster eigener Fernseher war ein Sperrmüllexemplar, vor das ich einen Spiegel gehängt hatte. Einige Jahre habe ich kein Fernsehn geguckt und auch nichts versäumt. Schließlich war ich sowieso ständig abends unterwegs und tagsüber mußte ich Musik machen und lesen und etwas Geld verdienen. Damals kam ich noch mit wenig aus.Wenn ich zu Besuch zu meinen quasi-Eltern kam und der Fernseher lief zu lange im Hintergrund bin ich wieder gegangen. Das hasse ich und zieht alle Aufmerksamkeit weg. Schlimmer als Musik im Hintergrund. Ich hasse das Fernsehen noch heute. Es zerstört die Kommunikation. Ziemlich alleine mit dieser Meinung, was soll's. Im übrigen ist das Programm so schlecht, daß mir es auch sehr einfach gemacht wird, wenig zu gucken. Anstatt meinen Brechreiz unterdrücken zu müssen und meine Peinlichkeitsgänsehaut zu kontrollieren, lasse ich ihn aus. Entscheidend ist die Lufthoheit über das Ding.Ich hatte mal einen Fernsehfeind als Kollegen, der hatte keinen Fernseher, aber in Hotels hing er an der Fernbedienung. Das sind dann sozusagen virtuelle Stadtbesichtigungen. Eine Kollegin von C hatte den Fernseher abgeschafft, weil sie den Gebrauch nicht kontrollieren konnte.
Später (86 oder so) habe ich mir dann doch noch den alten Fernseher meiner Mutter geholt und abends dann doch ab und an bis Sendeschluß, den gab es noch, geguckt. Am schlimmsten war dann die Ruhe nach dem Ausschalten. Deshalb schlafen viele gerne vor dem Fernseher ein, damit sie diese Leere nicht wahrnehmen müssen. Jedem das seine, schließlich sind hier ja nicht die Taliban an der Macht. Aber nicht für mich. Heutzutage habe ich diesen Kasten im Griff. Werbung, Abspann weg, Lärm, schlechte Schauspieler, Filme, politischer Unsinn, Häppchen, kaum Analyse, kaum Ernst, 45 Minuten Diskussion, die reichen ja nur für die Einleitung bei so vielen Personen. Meine Hobbys sind
Kritik zurück, da ist es. Kapitel 11 vom Ausstellungsmacher wohl, nicht Dali
"Das Delirium wächst sich zur Krankheit aus. Kopfschmerzen, Flimmern oder der nackte Wahnsinn...Die Frage sei erlaubt, wie viel der Krankheit man dem Gesunden zubilligt, um ihn noch gesund zu nennen und wie viel Gesundheit man dem Kranken zubilligt, um ihn noch krank zu nennen."
Das Drucken geht weiter und dann muß ich mal weitersehen, weiter sehen. Sieh an!
Beuys, "Wer nicht denken will fliegt raus" auf einer gelben Karteikarte gekritzelt. Dazu kleiner zwischen "fliegt raus" sich selbst.
Als Postkarte an meine Mutter geschickt aus Düsseldorf. Was habe ich mir dabei gedacht. Nichts. :) Die Matrix hat mir die Postkarte zugesteckt. Nach einem 3/4 Jahr haben wir mal wieder telefoniert. War ja nur mein Geburtstag, Weihnachten und Neues Jahr dazwischen. Wie soll das weitergehen?
"Don't cry - work." (Rückseite von Goetz Irre)
12:12 (schon wieder so spät, Zeit weg)
KaDeWe
Werbung in Lebensart-Beilage der Morgenpost
"Es gibt Leute, die kaufen alles im Internet. Es gibt ja auch Leute, die Kunstrasen mögen."
Das KaDeWe würde ich vermissen in einer anderen Stadt. Zwar gab es in Düsseldorf auch "Delicatessa" und es war auch gut. Aber es wird dort alles enger. Ich liebe das Unpersönliche der Großstadt und es Kaufhauses. Und in D gibt es keines auf diesem Niveau.
" Fernsehen ist ebenso wenig schädlich wie Wein schädlich ist, krankhaft ist lediglich die Unfähigkeit, mit dem Lust versprechenden Angebot umgehen zu können." (Mitscherlich).
Na ja. Da gehen dann doch die Alarmglocken an, wenn ich etwas von krankhaft als allgemeines und nicht ich-bezogenes höre. Nur so muß man den Spruch lesen. Für ihn. Und entweder man sieht sich darin auch wieder (wo auch immer) oder nicht.
Gesund krank
Wie hieß es in der Dali-Ausstellung zu dessen paranoider Methode (aus seinen Erinnerungen) [mal schnell den Ausstellungsband holen; mich ärgert es, daß der Band nicht der Ausstellung entsprechend geordnet ist. Nun finde ich nicht den Inhalt der Texttafel in einem der letzten Räume.]?
Traum
Aber das hier: "Es bleiben die großen Systeme, Zustände, die weiter verbreitet und besser bekannt sind: Halluzinationen, die Macht zu absichtlicher Halluzination, der Augenblick vor dem Einschlafen, Illumination, Tagtraum (denn wir träumen ohne Unterbrechung), geistige Entfremdung und viele andere Zustände, nicht weniger bedeutsam und wichtig als die so genannte normale Verfassung des enorm normal verwesten Schweins, das Kaffee trinkt."
"LSD, mein Sorgenkind" vom Entdecker Albert Hofmann.
Mein erster eigener Fernseher war ein Sperrmüllexemplar, vor das ich einen Spiegel gehängt hatte. Einige Jahre habe ich kein Fernsehn geguckt und auch nichts versäumt. Schließlich war ich sowieso ständig abends unterwegs und tagsüber mußte ich Musik machen und lesen und etwas Geld verdienen. Damals kam ich noch mit wenig aus.Wenn ich zu Besuch zu meinen quasi-Eltern kam und der Fernseher lief zu lange im Hintergrund bin ich wieder gegangen. Das hasse ich und zieht alle Aufmerksamkeit weg. Schlimmer als Musik im Hintergrund. Ich hasse das Fernsehen noch heute. Es zerstört die Kommunikation. Ziemlich alleine mit dieser Meinung, was soll's. Im übrigen ist das Programm so schlecht, daß mir es auch sehr einfach gemacht wird, wenig zu gucken. Anstatt meinen Brechreiz unterdrücken zu müssen und meine Peinlichkeitsgänsehaut zu kontrollieren, lasse ich ihn aus. Entscheidend ist die Lufthoheit über das Ding.Ich hatte mal einen Fernsehfeind als Kollegen, der hatte keinen Fernseher, aber in Hotels hing er an der Fernbedienung. Das sind dann sozusagen virtuelle Stadtbesichtigungen. Eine Kollegin von C hatte den Fernseher abgeschafft, weil sie den Gebrauch nicht kontrollieren konnte.
Später (86 oder so) habe ich mir dann doch noch den alten Fernseher meiner Mutter geholt und abends dann doch ab und an bis Sendeschluß, den gab es noch, geguckt. Am schlimmsten war dann die Ruhe nach dem Ausschalten. Deshalb schlafen viele gerne vor dem Fernseher ein, damit sie diese Leere nicht wahrnehmen müssen. Jedem das seine, schließlich sind hier ja nicht die Taliban an der Macht. Aber nicht für mich. Heutzutage habe ich diesen Kasten im Griff. Werbung, Abspann weg, Lärm, schlechte Schauspieler, Filme, politischer Unsinn, Häppchen, kaum Analyse, kaum Ernst, 45 Minuten Diskussion, die reichen ja nur für die Einleitung bei so vielen Personen. Meine Hobbys sind
Kritik zurück, da ist es. Kapitel 11 vom Ausstellungsmacher wohl, nicht Dali
"Das Delirium wächst sich zur Krankheit aus. Kopfschmerzen, Flimmern oder der nackte Wahnsinn...Die Frage sei erlaubt, wie viel der Krankheit man dem Gesunden zubilligt, um ihn noch gesund zu nennen und wie viel Gesundheit man dem Kranken zubilligt, um ihn noch krank zu nennen."
Das Drucken geht weiter und dann muß ich mal weitersehen, weiter sehen. Sieh an!
Beuys, "Wer nicht denken will fliegt raus" auf einer gelben Karteikarte gekritzelt. Dazu kleiner zwischen "fliegt raus" sich selbst.
Als Postkarte an meine Mutter geschickt aus Düsseldorf. Was habe ich mir dabei gedacht. Nichts. :) Die Matrix hat mir die Postkarte zugesteckt. Nach einem 3/4 Jahr haben wir mal wieder telefoniert. War ja nur mein Geburtstag, Weihnachten und Neues Jahr dazwischen. Wie soll das weitergehen?
"Don't cry - work." (Rückseite von Goetz Irre)
12:12 (schon wieder so spät, Zeit weg)
KaDeWe
Werbung in Lebensart-Beilage der Morgenpost
"Es gibt Leute, die kaufen alles im Internet. Es gibt ja auch Leute, die Kunstrasen mögen."
Das KaDeWe würde ich vermissen in einer anderen Stadt. Zwar gab es in Düsseldorf auch "Delicatessa" und es war auch gut. Aber es wird dort alles enger. Ich liebe das Unpersönliche der Großstadt und es Kaufhauses. Und in D gibt es keines auf diesem Niveau.
synapse - am Mittwoch, 2. April 2003, 11:39